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1. |
Konsequenz | ||
Wer heute unerwünschtes Verhalten bestraft und dasselbe Verhalten morgen toleriert, darf sich nicht über einen irritierten und verunsicherten Hund wundern. Hunde verstehen nur "Ja" oder "Nein", "Vielleicht" kennen sie nicht. Daher sollte man sich vorher im Klaren sein, welches Verhalten erwünscht ist und welches nicht, und das sollte möglichst bei jedem Familienmitglied gleich sein, denn Hunde beherrschen es wunderbar, den einen gegen den anderen Menschen auszuspielen. | |||
2. | Immer dasselbe Kommando | ||
Für jede Aufgabe braucht der Hund eine kurze Anweisung, die immer gleich sein muss, damit sie immer verstanden wird. Also: Immer "Sitz" und nicht mal "Sitz", mal "Setz dich bitte" usw., nur dann funktioniert das Ganze. | |||
3. | Kommandos gelten überall | ||
Wer mit seinem
Hund nur im Wohnzimmer vor dem Sofa "Sitz" übt, weil es da gerade so
bequem ist, darf sich nicht wundern, wenn der Hund sich auch nur und
ausschließlich vor dem Sofa hinsetzt, denn Hunde lernen extrem
situationsgebunden. Man muss Kommandos an vielen Orten üben, damit Hunde begreifen, dass ein bestimmtes Kommando an jedem Ort der Welt das gleich bedeutet. |
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4. | Strafe oder Belohnung sofort | ||
Hunde sind in der Lage, zu erkennen, dass eine Handlung des Besitzers als Reaktion auf eine Verhaltensweise des Tieres erfolgt, aber nur innerhalb von 0,5, höchstens einer Sekunde. Es hat also keinen Sinn, z. B. erst eine Zeitung zu suchen, weil man Hunde ja nicht mit der Hand schlagen soll, denn dann bringt der Hund die Strafe nur mit der Zeitung in Verbindung, nicht aber mit der "Untat". | |||
5. | Belohnung = Verstärkung | ||
In der
Verhaltenskunde spricht man nicht von Belohnung, sondern von Verstärkung
und meint damit, dass ein erwünschtes Verhalten, das man durch Lob oder
Leckerli, also durch Aufmerksamkeit belohnt, verstärkt wird, das heißt,
bevorzugt wieder gezeigt wird. Leider ist es aber oft so, dass Hunde Strafen als negative Verstärkung auffassen, so nach dem Motto "Auch negative Aufmerksamkeit ist Aufmerksamkeit". Damit erreicht man dann leider genau das Gegenteil von dem, was man eigentlich wollte. |
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6. | Besser Belohnung als Strafe | ||
Es ist
immer besser, mit Belohnungen als mit Strafen zu arbeiten, da im Falle der
Belohnung der Hund etwas richtig gemacht hat, also weiß, was er
wiederholen muss, um wieder belohnt zu werden. Wenn man einen Hund für ein unerwünschtes Verhalten bestraft, teilt man ihm nur mit, dass er etwas falsch gemacht hat, ohne ihm zu sagen, was er statt dessen tun soll. Außerdem ist es dann möglich, unerwünschtes Verhalten zu verstärken, so dass es häufiger wiederholt wird. |
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7. | Unerwünschtes Verhalten ignorieren | ||
Um zu
verhindern, dass unerwünschtes Verhalten durch negative Verstärkung
verfestigt wird und dadurch häufiger auftritt, ist es wenig sinnvoll, mit
Strafen zu arbeiten (s. o.). Besser ist es, unerwünschtes Verhalten zu
ignorieren und den Hund dann zu loben, wenn er zufällig etwas richtig
macht, was ja auch ab und zu vorkommen soll. Beispiel: Ein Welpe macht eine Pfütze in die Wohnung. Richtig ist, die Pfütze zu ignorieren, mit dem Tier nach draußen zu gehen und es zu loben, wenn noch etwas kommt. Währenddessen macht ein anderes Familienmitglied die Unglücksstelle sauber. Aber am besten ist es, den Welpen zu unterbrechen und nach draußen zu bringen, wenn er sich gerade anschickt, sein Geschäft zu verrichten, so dass es gar nicht erst zu dem Unfall kommen kann. |
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8. | Der Mensch ist der Chef | ||
Jeder Hund
weiß, dass er jedem Menschen unterlegen ist und dass ihm daher die
untergeordnete Rangposition zukommt. Was aber, wenn der Mensch nicht in
der Lage ist, seine Rangstellung zu festigen oder gar zu behaupten? Leider
tritt dieses Problem oft bedingt durch Missverständnisse in der
Kommunikation zwischen Mensch und Hund auf. Dann versucht der Hund
notgedrungen, die ihm nicht zukommende Position des Rudelführers
einzunehmen, fühlt sich unsicher dabei und es kommt immer wieder zu
gefährlichen Situationen, denn Hunde legen ihre Rangstellung nun einmal
durch aggressives Verhalten fest. Welche Missverständnisse sind das nun? Im Folgenden einige Beispiele: |
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Hunde drängeln nicht als erster durch die Tür, weil sie sich so sehr auf den Spaziergang oder bei der Rückkehr auf den gefüllten Fressnapf freuen. Sondern: Der Chef geht als erster durch Engpässe, und Türen sind ganz wunderbare Engpässe: Der Besitzer freut sich, weil sein Hund sich so freut und merkt gar nicht, dass ihm gerade eine untergeordnete Position zugewiesen worden ist. | |||
Abends sitzt der Hund schon auf dem Sofa, und weil er sich gerade so schön dort breit macht, weicht Herrchen auf den Sessel aus. Und schon wieder hat der Hund seine Führungsposition gefestigt, jedenfalls in seinen Augen, denn Herrchen versteht die Botschaft ja nicht, die da heißt: Der Chef hat den besten Platz, besonders gern erhöht und mit gutem Überblick. Wer darf also auf das Sofa und wer wird unnachsichtig von dort weggeschickt? | |||
Der Hund
umschmeichelt seinen Besitzer so lange, bis dieser ihn streichelt oder mit
ihm spielt. Noch so ein Punkt, denn der Chef bestimmt, wann soziale
Kontakte begonnen und beendet werden. Also: Wenn der Hund ankommt und
gestreichelt werden oder spielen will, wird er auf seinen Platz geschickt. Das fällt natürlich schwer, ist aber besonders bei dominanten Tieren unerlässlich. Zwei Minuten später kann man den Hund ja wieder rufen und ihm das zukommen lassen, wonach er sich gerade gedrängelt hat, aber diesmal bestimmt der Besitzer die Spielregeln. Dasselbe gilt für Spielzeug, das der Mensch verwaltet und nur rausrückt, wenn er mit dem Hund spielen will und das danach auch wieder weggeschlossen wird. |
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9. | Angsteinflössende Situationen entschärfen | ||
Wenn ein
Hund Angst hat, versucht der Besitzer in der Regel, ihm gut zuzureden, um
ihn zu beruhigen. Was erreicht er immer damit? Er verstärkt die Angst und
der Hund wird immer ängstlicher, im Extremfall sogar zum Angstbeißer. Richtig verhält sich der Mensch, der die Angsteinflößende Situation (das Gewitter, den Tierarztbesuch usw.) als völlig normal und nicht weiter zu beachten darstellt. Dann, und nur dann lernt der Hund, ebenfalls souverän mit seinem Unwohlsein umzugehen. |
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10. | Ein souveräner Chef schreit nicht!!! | ||
Das hat
ein souveräner Chef gar nicht nötig, denn seine Gefolgsleute wissen
sowieso, dass seine Rangposition sicher ist und dass es auch für sie
selber angenehmer und einfacher ist, sich unterzuordnen. Und außerdem, wie heißt es bei uns Menschen? "Wer schreit, hat unrecht!" Stimmt, denn der signalisiert Unsicherheit und Hunde sind Experten darin, Unsicherheit aufzuspüren und für ihre Zwecke auszunutzen. |
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Also: Der beste Chef ist derjenige, der seinen Hund zuverlässig mit leisen Anweisungen dirigieren kann und dessen Hund freudig gehorcht, weil er sich sicher fühlt. |
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Zusätzlich wichtig sind: |
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der Besuch einer Welpenspielgruppe | |||
Ein gutes Buch über Hundeerziehung | |||
der Besuch einer guten Hundeschule | |||
fortwährendes Training und immerwährende Konsequenz |